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Ernst Russ -

von 1893 bis heute

Ernst Russ
1867 – 1957

Ernst Günther Russ kam 1888 nach Hamburg, wurde 1893 Schiffsmakler und nachfolgend zu einem äußerst erfolgreichen Reeder in einem Jahrhundert, in dem sich in der Schifffahrt und im Seetransport außerordentlich viel ereignet und gewandelt hat.

130 Jahre Seeschifffahrt

Die Geschichte der Ernst Russ AG geht in Teilen zurück in das Jahr 1893. Aus den Anfängen im 19. Jahrhundert und nach einer außergewöhnlich abwechslungsreichen Entwicklung im 20. Jahrhundert hat sich eine international agierende börsengehandelte Reederei entwickelt. Das Unternehmen verbindet aktives Asset- und Investment-Management und internationales Schifffahrts-Know-how miteinander und blickt heute auf eine lange sowie erfolgreiche Geschichte zurück.

Folgen Sie uns auf einen kleinen Ausflug durch die Zeit und lassen Sie uns durch über 130 Jahre Unternehmens- und Schifffahrtsgeschichte zurück reisen. Der dauerhafte Wandel, die Kraft Rückschläge wegzustecken und Neuanfänge zu wagen, führte Ernst Russ durch zwei Jahrhundertwenden und Weltkriege in eine Ära, in der nach Umbrüchen, Weltwirtschaftskrisen und der Corona-Pandemie Schifffahrt neu gedacht wird – sei es aufgrund von technologischen Entwicklungen, ökologischen Aspekten oder geopolitischen Einflüssen.

1893

Gründung der Traditionsreederei

Vor über 130 Jahren, am 29. April 1893, erfolgte die Eintragung der Firma Ernst Russ, Schiffsmakler, in das Handelsregister Hamburg.

1893
1895

Eröffnung des Nord-Ostsee-Kanals

Durch die Eröffnung des Nord-Ostsee-Kanals im Jahr 1895, damals als Nord-Ostsee-Canal und kurze Zeit später in Kaiser-Wilhelm-Kanal umbenannt, erfuhren der Hamburger Handel und die Schifffahrt mit den Ostsee-Anrainern eine kräftige Zunahme. Auf dem Foto ist die Grundsteinlegung für die Hochbrücke bei Levensau am 21. Juni 1893 in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. zu sehen.

1895
1896

Hamburg-Finnland-Linie

1896 eröffnete die Flensburg-Stettiner Dampfschifffahrtsgesellschaft eine Linie von Hamburg nach Finnland. Ernst Russ erhielt die erste Agentur. In den weiteren Jahren erhielt Ernst Russ weitere Agenturen für die Linien Hamburg – Sunderland, Hamburg – St. Petersburg und Hamburg – Stockholm – Nordschweden u.a. Das Foto zeigt den Hamburger Hafen vor dem ersten Weltkrieg und den Kaispeicher A bzw. Kaiserspeicher.

1896
1898

Zwei wichtige Entscheidungen

Ernst Russ profitierte von der guten Handelslage durch den neuen Kaiser-Wilhelm-Kanal und traf 1898 zwei wichtige Entscheidungen: Ernst Russ heiratete seine Frau Martha geb. Frings (s. Zeichnung) und beschloss Schiffsmakler zu werden.

1898
1899

Der erste Neubau MARTHA RUSS

Im Jahr 1899 kaufte Ernst Russ das Secondhand-Dampfschiff „SECUNDA“ (775 BRT). Der ersten Neubau, den er kurz darauf orderte, wurde in der Neptunwerft in Rostock gebaut. Das Frachtschiff, das er nach seiner Frau MARTHA RUSS benannte, hatte bereits 2.007 BRT und eine Tragfähigkeit von 3.100 tdw.

1899
1900

Ein weiteres Frachtschiff ergänzt die Flotte

Im Jahr 1900 kam das im Jahr 1891 gebaute Dampfschiff BOTHILDE RUSS (1.189 BRT) hinzu.

1900
1903

Ein eigener Liniendienst nach Finnland

Im Jahr 1903 eröffnete Ernst Russ nach dem Zukauf der FÖHR mit vier Schiffen einen eigenen Finnland-Dienst, nachdem viele Finnland-Dienste von anderen Reedereien zuvor eingestellt wurden. Ernst Russ wurde damit schon kurz nach der Gründung zur Linienreederei mit dem Hauptfahrtgebiet im Nord-Ostsee-Raum. Die Verbindung mit Finnland wurde einer der Hauptpfeiler des Geschäftes.

1903
1914

Flottengröße von elf Schiffen

Im Jahr 1914 (Foto: Hamburger Hafen im Jahr 1914) hat die Ernst Russ-Flotte eine Größe von elf Schiffen, die in der Tramp- und Linienschifffahrt der Nord- und Ostsee sowie im Nord- und Südatlantik beschäftigt sind. Fünf Schiffe waren bis dahin bereits durch Verkauf oder Seeverlust wieder aus der Flotte ausgeschieden. Der 1. Weltkrieg hat dem Unternehmen zugesetzt, so dass Ernst Russ am Ende des ersten Weltkrieges 1918 noch sechs Schiffe verbleiben.

1914
1923

Neuaufbau der Ernst Russ-Flotte

1923 ist die Inflation in Deutschland auf dem Höhepunkt. Ein US-Dollar entsprach in dieser Zeit dem Gegenwert von 4,2 Billionen Mark. Trotzdem gelingt es Ernst Russ die Flotte nach den schweren Schäden, die der Weltkrieg ihr zugefügt hatte, zu stabilisieren und neu aufzubauen.

1923
1926

Teilhaber verstärken das Unternehmen Ernst Russ

1926 nahm Ernst Russ seinen Bruder Christian Russ (links) und seinen Schwiegersohn Paul Lorenz-Meyer (mitte) als Teilhaber in dem Unternehmen auf. Christian Russ übernahm von Beginn an die technische Betreuung der Flotte. 1933 folgte sein Syndikus Dr. Heinrich Riensberg (rechts) als Teilhaber.

1926
1939

Gelungener Neuaufbau und erneuter Rückschlag

Im Jahr 1939 war die Flotte der Reederei Ernst Russ auf 37 Schiffe angewachsen. Davon ging ein Großteil wie auch die D. BOTILLA RUSS (1944 versenkt in St. Nazaire) durch den II. Weltkrieg verloren.

1939
1945

Der II. Weltkrieg lässt kaum etwas übrig

Bei Kriegsende im Jahr 1945 war die Flotte der Reederei Ernst Russ erneut stark dezimiert: Im Zweiten Weltkrieg wurden 13 Schiffe versenkt und zum Kriegsende mussten 20 Schiffe an die Alliierten abgegeben werden. Das MS Leverkusen (gebaut 1937 von den Lübecker Flenderwerken) wurde 1944 in Gdingen versenkt, das baugleiche MS Uerdingen wurde am 08.01.1946 an Russland ausgeliefert. Somit begann Ernst Russ erneut - mittlerweile 78-jährig - mit dem Aufbau seiner Flotte. Unterstützung bekam er durch den amerikanischen Marshall-Plan.

1945
1950

Die Flotte wird das dritte Mal neu aufgebaut

Ab 1950 begann das dritte Mal der Aufbau der Ernst Russ-Flotte – erneut mit drei Schiffen, die die Traditionsnamen MARTHA RUSS, TILLY RUSS und E. RUSS erhielten.

1950
1957

Tod von Ernst Russ

Kurz vor seinem 90. Geburtstag, am 18.11.1957 verstarb Ernst Russ. Er hinterließ seinen Nachfolgern ein bedeutendes und florierendes Schifffahrtsunternehmen mit einer Flotte von 21 Schiffen. Ernst Russ setzte auf gegenseitiges Vertrauen und Effizienz - Werte, die auch das Handeln seiner Nachfolger leiteten und dazu führten, dass die Reederei heute zu einem der ältesten Schifffahrtsunternehmen in Hamburg gehört.

1957
1961

Tod von Paul Lorenz-Meyer

Am 25.09.1961 verstarb Paul Lorenz-Meyer. In annähernd 40jähriger Zusammenarbeit mit seinem Schwiegervater hatte er sich große Verdienste um den Bestand des Familienunternehmens erworben und wirkte zudem im Aufsichtsrat der Hamburg-Amerika Linie, im Beirat der Afrikanischen Frucht-Compagnie sowie im Aufsichtsrat der Nord-Deutschen Versicherungs-Gesellschaft u.a.

1961
1984

Tod von Dr. Heinrich Riensberg

1984 verstarb Dr. Heinrich Riensberg im Alter von 88 Jahren. Dr. Riensberg war u.a. auch Schifffahrtssachverständiger an der deutschen Gesandtschaft in Stockholm und später Vorsitzender des Verbandes Deutscher Reeder.

1984
1985

Hanseatischen Capital Invest AG (HCI) wird gegründet

Im Jahr 1985 wurde die Hanseatischen Capital Invest AG als Emissionshaus für Schiffsbeteiligungen gegründet. Das Unternehmen entwickelte sich schnell zu einem der führenden Anbieter für Schiffsbeteiligungen in Deutschland und erweiterte das Geschäft um weitere Asset-Klassen wie zum Beispiel Immobilien, Private Equity und Alternative Investments.

1985
1999

König & Cie. wird gegründet

Die 1999 gegründete König & Cie. GmbH & Co. KG war zunächst als Emissionshaus für Schiffsbeteiligungen und weitere Asset-Klassen wie z. B. Infrastruktur, Private Equity und Immobilien tätig. König & Cie. wandelte sich ab 2008 erfolgreich zu einer Unternehmensgruppe, die international als Reederei und maritimer Dienstleister agierte.

1999
2005

HCI Capital AG geht an die Börse

Im Jahr 2005 ging die HCI Capital AG an die Börse.

2005
2016

Entstehung der Ernst Russ AG

Die HCI-Gruppe übernimmt die König & Cie. GmbH & Co KG und erweitert damit das maritime und reedereinahe Dienstleistungsspektrum. Zudem wird die Ernst Russ GmbH & Co. KG per Sacheinlage in die HCI-Gruppe eingebracht. Das Unternehmen firmiert seit 2016 als Ernst Russ AG.

2016
2019

Mehrere Verkäufe und Fokussierung des Unternehmens

Die Ernst Russ-Gruppe verkauft im Jahr 2019 das Segment Investor Management. Im nachfolgenden Jahr 2020 verkauft die Ernst Russ-Gruppe die Assetando Real Estate GmbH und weitere Gesellschaften aus dem Segment Real Estate. Der Fokus der Unternehmensgruppe liegt seitdem alleinig auf dem Segment Shipping.

2019
2021

Mehrheitsbeteiligungen an einer Flotte von zwölf Containerschiffen

Im Jahr 2021 erwirbt die Ernst Russ-Gruppe die Mehrheitsbeteiligungen an einer Flotte von zwölf Feeder-Containerschiffen – elf Containerschiffe in der Größe von 800 TEU und ein Containerschiff mit 1.800 TEU.

2021
2023

Ernst Russ erweitert die Flotte um 13.371 TEU-Containerschiff

Im Jahr 2023 wurde die „Rome Express“ übernommen. Mit dem Erwerb des 13.371 TEU-Containerschiffes erweitert die Ernst Russ-Gruppe ihre Flotte um ein Ultra Large Container Vessel.

2023